1744 schenkte Friedrich Rheinsberg seinem Bruder Heinrich. Die unter Seiner Leitung ab 1752 in dem halben Jahrhundert bis zu seinem Tode Ausgeführten Erweiterungen und Umgestaltungen ließen ein über 300  ha großes Gartenreich mit Boberow Park und Remusinsel entstehen.

                       

Bereits  1752 wurde der Boberow Wald durch bis heute bestehende  Schneisen zum Park geformt. Das Durchwandern der anschließenden Alleen erfordert Zeit, für die der Waldkenner jedoch reich entschädigt  wird.

 

 

Das ist das einzige Haus/Grundstück mit direktem Seeanschluss, es existiert noch heute!

 

Warenthin selbst ist ein mittelalterliches Dorf und wurde 1525 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ort hieß damals Werntin oder ggf. auch Werenthin. Beide Schreibweisen sind in alten Dokumenten zu finden. Der heutige Name Warenthin erschien erstmals 1598. Im beginnenden 16. Jahrhundert wurde Warenthin durch die Gemeinde Linow als Schäferei behütet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg entstand hier wiederum eine Schäferei, der Gutsherr selbst bewohnte den Ort Warenthin.

1728 bis 1731 gehörte Warenthin dem Großem Waisenhaus der Residenzstadt Potsdam. Nach dem Erwerb der Flur durch Friedrich Wilhelm I., dem Vater von Friedrich II. (Friedrich der Große oder auch der Alte Fritz), gelangte das Land innerhalb der Erbpacht an die Linower Bauern.

1776 tauschte Prinz Heinrich (Bruder von Friedrich II. ) die Feldmark Warenthin gegen Teile der Mark Glienicke ein und wandelte die bestehende Schäferei in ein Vorwerk ein und siedelte Kolonisten an.

In der Zeit von 1796 bis 1849 wechselte der Besitz der Mark noch einmal  zwischen dem Prinzen Heinrich und seinem Geheimsekretär. Von diesem kaufte es die Hofkammer 1849 wieder zurück. Das erbaute Gutshaus wurde  von dem Unternehmer Kittel erworben das er bis 1905 bewohnte. Seit 1905 gibt es eine  „touristische“ Nutzung in Warenthin. Der Unternehmer Kittel funktionierte das Gutshaus zur Pension um.

1920 ließ Kittel am Ufer des Rheinsberger Sees in Warenthin im Gedenken an seine zwei im 1. Weltkrieg gefallenen Söhne

das Kriegerdenkmal errichten. Auch wurden zwei weitere gefallenen Soldaten aus Linow auf dem Denkmal verewigt. Leider nagt der Zahn der Zeit an dem steinernen Zeitzeugen.

 Anscheinend gibt es niemand der sich für den Erhalt dieses Denkmals interessiert. Um für den Bau  des Denkmales die Genehmigung zu erhalten, musste Kittel die Dorfstraße mit Steinen pflastern lassen. Teile dieses Pflasters sind noch heute erhalten.  Das Kriegerdenkmal wurde von Prof. Felix Pfeifer entworfen.

1954 wurde die Pension auf Betreiben der DDR Obrigkeit in ein Betriebsferienheim eines Berliner Betriebes umgewandelt.

1963 begann die Deutsche Post der DDR , ZfM Erfurt, in Warenthin mit einem Bauarbeiterwohnwagen auf einem Pachtgrundstück mit der Erschließung der heutigen Bungalowsiedlung. „Thüringer Siedlungspioniere“ haben damit den Grundstein für die Bungalowbetriebsferienanlagen in Warenthin gelegt. Der Bauwagen in dem dann bald die ersten Erholung suchenden Werktätigen ihren Urlaub verbrachten, hatte weder Strom noch Wasser und stand völlig allein inmitten stillgelegter Weideflächen. Wasser und Strom kam ein Jahr später! Viele weitere Betriebe siedelten sich mit ihren Ferienanlagen im Lauf der Zeit nun in Warenthin an. Auch gibt es heute einen Waldcampingplatz in Warenthin, direkt am See gelegen.

Um die Versorgung der Urlauber zu gewährleisten wurde  1971 eine HO Verkaufsstelle durch Familie Hans und Gisela Klapputh in Warenthin eröffnet. Später kam dann eine kleine Gaststätte, dem heutigen Cafe, hinzu. Mit der Wende 1990 konnte die Verkaufsstätte aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr beibehalten werden.

Auch begann nun  vorerst der Verfall von ersten Betriebsein-richtungen. Diese wollte nun niemand mehr haben. Die  bisherigen Urlauber blieben urplötzlich aus. Jetzt reiste man erst einmal in die große, weite Welt!

Dank einiger treu gebliebenen Urlauber und wenigen Enthusiasten wurden doch eine ganze Reihe von Bungalows und Grundstücken erhalten.

Warenthin besteht heute aus 8 ständig bewohnten Häusern mit

17 Einwohnern. Geprägt wird Warenthin durch die

Bungalowsiedlungen und das Pensionshaus am Ort. Viele der Grundstücke und Bungalows sowie Pension und Cafe befinden sich heute in privater Hand und finden wieder Anklang bei neuen und alten Urlauber. Die Besucherzahlen steigen wieder an. Auch der Campingplatz ist mittlerweile wieder eine beliebte Urlaubsadresse.

„Unsere Urlauber“ sind in Warenthin immer aufs herzlichste willkommen!

 

                          Rheinsberger Obelisk

Eine der größten Sehenswürdigkeiten, vielleicht auch die größte, ist der Obelisk, der sich, gegenüber dem Schlosse, am jenseitigen Seeufer auf einem zwischen dem Park und dem Boberow -Walde gelegenen Hügel erhebt. Er wurde zu Anfang der neunziger Jahre vom Prinzen Heinrich „dem Andenken seines Bruders August Wilhelm" errichtet und trägt an seiner Vorderfront das vortrefflich ausgeführte Reliefporträt ebendieses Prinzen und darunter die Worte:

                               

                                    A l´éternelle memoire d`Auguste Guillaume

                                          Prince de Prusse, second fils du roi

                                                       Frédéric Guillaume

                                      Zum ewigen Andenken August Wilhelms

                                   Des Prinzen von Preußen, des zweiten Sohns

                                          von König Friedrich Wilhelm

Aber nicht dem Prinzen allein ist das Monument errichtet, vielmehr den preußischen Helden des Siebenjährigen Krieges überhaupt, allen jenen, die, wie eine zweite Inschrift ausspricht, „durch ihre Tapferkeit und Einsicht verdient haben, dass man sich auf immer erinnere".

Da nun solcher Helden in jener Ruhmeszeit unzweifelhaft sehr viele waren, so lag es dem Prinzen ob, unter den vielen eine Wahl zu treffen. Diese Wahl geschah, und 28 wurden schließlich der Ehre teilhaftig, ihre Namen auf dem Rheinsberger Obelisken genannt zu sehen. Jeder Name steht in einem Medaillon und ist von einer kurzen, in französischer Sprache abgefassten Charakteristik begleitet.

                             

Der wunderschöne, reichlich verzierte Eisenzaun um den Obelisken wurde in den neunziger Jahren unseres Jahrhunderts restauriert. Insgesamt ein Zeitzeuge und ein Sehenswürdigkeit die unbedingt auf den persönlichen Besuchszettel gehören sollte.